Bereits seit 2019 setzte sich die Fiorino Gruppe mit dem pädagogischen Ansatz der «offenen Arbeit» auseinander. Dabei steht die Haltung im Umgang mit den Kindern und deren Entwicklung im Mittelpunkt. Die klassischen Stammgruppen gibt es nicht mehr, dafür werden neue Bereiche zum Entdecken und Spielen gestaltet, die sogenannten Funktionsbereiche. Die Bezugspersonen bleiben für die Familien weiterhin bestehen, sie machen die Kinderbeobachtungen und führen die Elterngespräche. In den letzten zwei Jahren wurde dieses Konzept nun Schritt für Schritt in den einzelnen Fiorino Standorten eingeführt. Dabei konnten bereits sehr viele Erfahrungswerte gesammelt werden, die helfen die Umsetzung in unseren neuen Standorten noch zu verfeinern.
Grundsätze der «offenen Arbeit»
Die «offene Arbeit» ermöglicht es Kindern durch ihre eigenen Erfahrungen zu lernen und eigenständige Entscheidungen zu treffen. Ihren Kitatag verbringen die Kinder in den spannenden Funktionsbereichen, welche die unterschiedlichsten Bedürfnissen und Interessen ansprechen und ihr Forschungs- und Lerninteresse wecken sollen. Damit die Kinder sich frei entfalten können, ist es auch entscheidend eine Atmosphäre der Geborgenheit und Nähe zu schaffen.
Die Funktionsbereiche
Auf dem Tagesplan sehen die Kinder, welche Funktionsbereiche angeboten werden, welche Fachperson welchen Bereich betreut und wie viele Kinder Platz haben. Die Kinder haben die Möglichkeit auszuwählen, in welchem Bereich bzw. bei welcher Bezugsperson sie sich aufhalten möchten. Folgende Bereiche werden durch die «offene Arbeit» abgedeckt:
Im Kitaalltag wird ganz bewusst darauf verzichtet, immer das volle Angebot zur Verfügung zu stellen. Dennoch werden täglich mehrere, unterschiedliche Bereiche angeboten, so dass die Kinder aus einem abwechslungsreichen Angebot auswählen können.
Der Nestbereich
Damit sich auch die jüngsten Kinder in der «offenen Arbeit» sicher und geborgen fühlen, gibt es den Nestbereich. Er dient den Jüngsten als sicherer Hafen, in welchem sie feste Bezugspersonen haben. Die Kinder dürfen den Nestbereich verlassen, sobald das Interesse am offenen Bereich da ist. Dies ist in der Regel zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag, wobei viel Wert daraufgelegt wird, dass das Verlassen des Nestbereichs vom Kind ausgeht. Säuglinge, die sich noch nicht selbständig fortbewegen können, werden in ihren Wachphasen in die verschiedenen Bereiche mitgenommen. So lernen sie die Bereiche ganz langsam kennen, ohne dabei von zu vielen Reizen überflutet zu werden.
Die Aufgaben der pädagogischen Fachpersonen
Die pädagogischen Fachpersonen unterstützen die Kinder dabei unterschiedliche Erfahrungen zu machen und eigenständige Entscheidungen zu treffen. Sie gestalten die Funktionsbereiche so, dass die Kinder ihrem Forschungsdrang nach- gehen und dabei ihre Interessen ausleben können. Die Beziehungen zu den Kindern sind von Achtsamkeit, Dialogen und Begegnungen auf Augenhöhe geprägt. Unsere pädagogischen Fachpersonen sind für die Kinder Bezugspersonen, die zugleich Impulsgeber sind.
Conny Lang